
- Reformkurs auf der Kippe
Bei den Präsidentschaftswahlen kommt es zur Stichwahl zwischen dem proeuropäischen Kandidaten Trzaskowski und dem Nationalkonservativen Nawrocki. Der Pro-EU-Kurs der Regierung wird nur von einer knappen Minderheit unterstützt. Doch das nationalistische Lager ist in sich gespalten.
Nach der Bekanntgabe der Zahlen aus den ersten Wahlkreisen gab es betretene Gesichter im Stab des Warschauer Oberbürgermeisters Rafał Trzaskowski, der als Kandidat der proeuropäischen Regierungspartei (PO) in die erste Runde der Präsidentschaftswahlen gegangen war. Denn der angeblich parteilose Historiker Karol Nawrocki lag entgegen allen Umfragen der vergangenen Woche vor ihm. Hinter Nawrocki steht die nationalpopulistische Oppositionspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS), entsprechend strahlte deren Vorsitzender Jarosław Kaczyński, der politische Erzfeind des Premierministers Donald Tusk. Im Laufe der Stimmenauszählung zog Trzaskowski dann doch an Nawrocki vorbei, sein Vorsprung war allerdings am Ende deutlich knapper als vorausgesagt: 31,4 zu 29,5 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Die Gesamtbilanz der ersten Wahlrunde bereitet dem Reformlager um Trzaskowski und Tusk erhebliche Sorgen: Die eindeutig nationalistisch orientierten Bewerber um das höchste Staatsamt, insgesamt elf Namen, erreichten zusammen rund 52 Prozent der Stimmen. Hingegen kamen die drei Vertreter linker Gruppierungen, die auf keinen Fall Nawrocki unterstützen würden, zusammen nur auf zehn Prozent. Und der Sejm-Marschall Szymon Hołownia, der in einem kuriosen Akt krasser Selbstüberschätzung sich noch vor Jahresfrist als ersten Anwärter auf die Nachfolge des umstrittenen Staatspräsidenten Andrzej Duda (PiS) bezeichnet hatte, brachte lediglich fünf Prozent hinter sich. In der Summe waren es also lediglich rund 46 Prozent der Wähler, die als Unterstützer des proeuropäischen Reformkurses Tusks gelten können.
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vertrauenswürdig aus.
Ich hoffe sehr, dass keiner von beiden nun DEN Unterschied ausmacht für Polen oder meinetwegen die Welt.
Ich finde es schlimm, wie heutzutage oder vielleicht schon immer polarisiert wird.
Lasst das doch mit der "Nationalhymne" Europas, dieser Kombination Beethoven und Schillers, Ode an die Freude,
es fällt doch bestimmt dem einen oder anderen irgendein Kampfstück ein...
Den Artikel lese ich noch.
sieht gut aus, aber sprechen könnte ich ihn nicht.
Es gibt auch einen ansprechenden polnischen Schauspieler namens Rafal Cieczynski, aber auch einen Cieszynski bei der PiS. "Alter" Adel?
Gibt es vielleicht einmal in Polen einen weltumgangssprachlichen Schliff für die polnische Schrift?
Das nur am Rande, es geht ja doch um Politik.
Hoffentlich gewinnt der Demokrat, also Nawrocki. Nachdem die EU-Junta schon Tusk durcgesetzt hat, braucht Polen nicht auch noch einen EU-Knecht und Regenbogenideologen als Staatspräsidenten, denn dann wär es fürs erste mal wieder aus für die polnische Demokratie und Souveränität in Polen. So dumm können die Polen doch gar nicht sein. Und das sind sie auch nicht. Leider bedeutet das nicht, dass wirklich der Kandidat der polnischen Demokratie gewinnt, da die EU erhebliche Machtmittel hat, eine demokratische Wahl zu verhindern., siehe Rumänien.
Was machen Sie denn die Pferde scheu. Die Polen werden schon wissen, was sie wollen. Und wenn eine nur knappe Mehrheit derzeit pro EU ist, haben wir das genauso zu akzeptieren, wie anders herum. Und ob sich das erzkatholische Polen auf Gender Gaga und den weiteren woken Wahnsinn einlassen wird wage ich zu bezweifeln. Und warten wir mal ab, was die übrigen Wähler ankreuzen, deren Kandidat nicht ins Stechen kam. Und ja, das haben Sie richtig erkannt. Die Kirche in Polen ist genauso politisiert, wie im Rest Europas. Die werden in jedem Fall empfehlen Nawrocki zu wählen, da sie solche antichristlichen Sichtweisen wie den Gender Gaga u.a. eben nicht wollen. Also bleiben sie geschmeidig Herr Urban. Die PiS in Polen ist nicht der Weltuntergang. Gewöhnen Sie sich endlich daran, dass überall in Europa sich immer mehr konservative an die Spitze ihrer Regierungen setzen. Und das ist gut so.