ESC Washington Israel
Israel-Fans beim ESC (o.l.), ESC-Proteste (o.r.), Nakba-Proteste (u.l.), Tatort in Washington (u.r.) / picture alliance; cicero

Von ESC bis Washington D.C. - Wenn Menschen weg sollen, weil sie Israelis sind, ist das Judenhass

Das Attentat in Washington D.C. zeigt eindrücklich, was die Pali-Fraktion gern bestreitet: „Free Palestine!“ ist keine Botschaft des Friedens, sondern eine Botschaft des Hasses. Und dieser reicht von den Pali-Camps über den ESC bis vor ein jüdisches Museum in den USA.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München.

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Die sogenannte „Israelkritik“ ist wieder en vogue, mehr noch zum Volkssport geworden, so scheint es. In den obskuren Weiten eines Kulturkreises, der früher einmal als westliche Zivilisation bekannt war. Einstige Orte der Aufklärung, wo „Jude“ heute ein Schimpfwort auf Pausenhöfen ist und Israel von angeblichen Experten und Intellektuellen als das kolonialistische Böse überhaupt konstruiert wird. Die einzige Demokratie im Nahen Osten wohlgemerkt, umgeben von Ländern, die keine Demokratien sind. So groß wie Franken ist Israel übrigens – und damit rund 80 Mal kleiner als der Iran, wo Frauen unterdrückt werden und Homosexualität das Leben kosten kann. 

Schauen wir aber mal auf den diesjährigen Sieger des Eurovision Song Contest (ESC) in Basel. Ein Österreicher, der sich den Künstlernamen JJ gegeben hat. Und ziehen wir anschließend eine Linie nach Washington D.C., wo in der Nacht auf Donnerstag (MESZ) zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft erschossen wurden. Moment. Sie finden das unfair? Nicht „differenziert“ genug? Sie finden gar, dass das eine – dass dieser JJ sich in einem Interview nun gewünscht hat, dass Israel nächstes Jahr nicht am ESC teilnehmen sollte – und das andere – dass ein 30 Jahre alter Mann in Washington zwei Menschen vor einem jüdischen Museum erschießt und „Free Palestine!“ skandiert – nichts miteinander zu tun haben? Dann irren Sie. Leider. Denn da ist diese eine Linie, die deutlich erkennbar ist, wenn man nur will, und welche die einzelnen Eskalationsstufe markiert: Boykott-Aufrufe, Pali-Camp, Nakba-Krawalle, Gewalt gegen Juden, Mord an Juden. 

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Black Night | Do., 22. Mai 2025 - 12:47

Das war jetzt deutlich genug. Es wird Zeit das dieser Bande ein für alle mal das Handwerk gelegt wird. Leider wiederholt sich Geschichte immer wieder.

Wann wird endlich über die wirklich relevanten Parteiverbote hier in Deutschland gesprochen?

Da fallen mir spontan gleich 2 Stück ein. Aber über diese wurde bisher noch nicht geschrieben!

Wer war bis 2023 noch in der BDS Organisation Mitglied, dass sind die mit dem Spruch: "Kauft nichts bei Juden ein" & haben 2 Bundesministerien geleitet? Im Zuge der sogenannten "Aiwanger Affäre" (Ein Sturm im Wasserglas) sind diese dann völlig unbemerkt von medialen Interesse aus dieser perfiden Organisation ausgetreten.

Wenn man die äußerst dreckige DNA dieser Parteiorganisation verfolgt, gehört diese aber sowas von verboten & deren Führungsriege ausnahmslos vor ein Gericht gestellt & für die nächsten 15 Jahre weggesperrt. Aber das sind ja die Guten, die dürfen das hier in unserem Land. ARGH!!!!!

Ernst-Günther Konrad | Do., 22. Mai 2025 - 12:48

und wenn Menschen weg sollen, weil sie Palästinenser sind oder Türken oder egal was, ist das auch keinen Deut besser. Hass auf Menschen wegen ihrer Herkunft, Religion, Hautfarbe oder weil sie einfach so sind, wie sie sind, das alles ist abzulehnen und ist Hass in reinster Form. Und ja, das sich ein Staat wehrt ist unstrittig. Aber wie er das tut, mit welchen Mitteln und wie lange, darüber muss man kritisch reden können, ohne dass man das Grundrecht auf Gegenwehr in Frage stellt. Und ein Staat wie Deutschland, der sich historisch besonders den Juden verpflichtet fühlt muss alles unternehmen, damit dieser Hass auf Juden und auch auf Palästinenser nicht auf unseren Straßen ausgefochten wird. Dieser Konflikt gehört nicht in unser Land und wird dennoch von der Politik ins Land geholt/gelassen.

Ann-Kathrin Grönhall | Do., 22. Mai 2025 - 16:50

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Auf welchen Strassen genau in Deutschland wurde der Hass auf Palästinenser ausgetragen ? Ich lese, höre und sehe immer nur judenfeindlichen Mob.

Sie fragen wie lange sich ein Staat wehren soll ? Ich denke so lange wie er angegriffen wird.
Und wie Herr Krischke schreibt : Die Hamas können das Leid im Gazastreifen jederzeit beenden wenn sie wollten. Indem sich die Terroristen ergeben und die restlichen Geiseln freilassen.

Markus Michaelis | Do., 22. Mai 2025 - 13:10

Wir wollen so sehr Gerechtigkeit herstellen und Konflikte dadurch lösen, dass wir die gerechte und die ungerechte Seite erkennen. Das ist auch ok, das kann man nicht übergehen, ich will hier nur auf einen anderen Aspekt hinweisen. Über die Verteilung der Gerechtigkeit im Nahen Osten will ich damit explizit nichts sagen.

Auch ohne Israel wäre die Region zwischen Kairo und Damaskus wahrscheinlich ein Pulverfass, weil zuviele Weltsichten, Gruppen, Götter, äußere Kräfte aufeinandertreffen. Der Begriff der Gerechtigkeit alleine wird keine Lösung bringen.

In D waren wir lange relativ homogen, erfolgreich und hatten durch den Naziextremismus nach 45(68) ganz klare Koordinaten. Mit einer so klaren Ausrichtung ist man versucht das ganze Menschsein über Wahrheit und Gerechtigkeit zu steuern.

Wir sind aber alle überfordert, die Dinge sind nicht so klar. Im Nahen Osten nicht und Deutschland ist heute nicht mehr so homogen und erfolgreich, die Nazis reichen nicht mehr als Orientierung ...

Markus Michaelis | Do., 22. Mai 2025 - 13:16

wenn alles anfängt unsicherer zu werden, ob es das eigene "wir" überhaupt gibt und wie es definiert sein könnte. Wenn man von vielen Seiten Gefahren sieht, ändern sich die (Selbst)Wahrnehmungen der Gruppen, es gibt mehr Misstrauen, man klammert sich an gewisse Wahrheiten und ahnt doch, dass deren Grund auch nicht ganz fest ist.

Wie gesagt, ich will hier nichts darüber sagen, für welche konkreten Standpunkte und Handlungen man sich in Bezug auf Gaza entscheidet. Aber die Kräfte scheinen mir größer als das. In der Region dort, auch in D und Europa, gibt es mehr Unsicherheiten und scharfe Gegensätze.

Die Ablehnung von Juden kann da auch der Kanarienvolgel für die allgemeine Überforderung und Unsicherheit sein.

Lennart T. | Do., 22. Mai 2025 - 13:36

Auch wenn Herr Krischke Recht hat, dass viele "Israel-Kritiker" Antisemiten sind, so ist die Überschrift trotzdem falsch.

Israel mag der Nationalstaat der Juden sein (laut israelischem Grundgesetz!), aber trotzdem sind Juden und Israelis nicht ein und dasselbe.

Und Staaten samt Ihren Bürgern DARF man boykottieren und sanktionieren und ausgrenzen, wenn diese Staaten Unrecht tun. Der Staat Israel mit seinen Siedlungen im Westjordanland sollte behandelt werden werden wie Russland, dass die Ukraine attackiert. Das ist völlig unabhängig von den Taten der Hamas.

Dies als "Judenhass" abzutun ist dem freien Westen unwürdig, beschneidet legitime Meinungsäußerung und instrumentalisiert die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus. Der "Kampf gegen Antisemitismus" verkommt dadurch mehr und mehr zur puren Propaganda.

Leider liegen Sie völlig falsch, werter Herr T. Wenn schon Vergleiche, dann keine Hinkenden. Angegriffen wurde schließlich Israel.(Wie auch die Ukraine, wenn Sie so wollen) Oder wie würden Sie Raketenbeschuss mit 2000 Hamasraketen innerhalb kurzer Zeit denn nennen ?Einen freundschaftlichen Gruß? Wie denn geköpfte Säuglinge und brutal vergewaltigte Frauen ? Welches Land würde sich das denn gefallen lassen und welches Volk will eine Regierung die das hinnimmt? Die Türkei, die geringste Kurdenattacken mit Gewalt beantwortete wohl kaum. Das Problem ist doch, dass unsere Medien die Propaganda der Hamas dankbar aufnehmen und sich auf das" Gesundheitsministerium "der Terroristen berufen. Dann kommen so unerklärliche Dinge heraus wie das Verschwinden von Lagervorräten für ein halbes Jahr, die aber angeblich nach10 Wochen schon verbraucht sind. All das beginnt mit Bagatellen wie die ESC-Story und endet mit dem Mord an Unschuldigen. Mit den Juden fängt es an ..

Brand, A. | Fr., 23. Mai 2025 - 08:31

Antwort auf von K. Vetter

Leider liegen auch Sie völlig falsch Herr oder Frau Vetter. Sie lösen ein Ereignis aus einer sehr langen Geschichte heraus und begründen damit Ihre Argumentation. Das ist eine unzulässige Verengung der Geschichtsbetrachtung die nur zu einem falschen Ergebnis führen kann, sie wird vornehmlich zu Propagandazwecken eingesetzt, denn hier gilt es den „Feind“ klar zu definieren, um so die „Kampfeslust“ zu steigern, objektive Analysen sind hier eher hinderlich.

Man macht das auch mit dem Ukrainekonflikt macht, auch Sie machen bedienen sich dieser übersimplifizierten Logik. Sie schieben den Russen respektive den Palästinensern die Alleinschuld zu.

Das wird der Situation aber hier wie da nicht gerecht, denn beide Ereignisse haben ein sehr langes Vorspiel das es UNBEDINGT zu berücksichtigen gilt, anders ist ein korrektes Urteil nicht möglich.

Israel ist längst kein Opfer mehr, falls es das je war.

Danke für die Klarstellung Herr Lennart T., viel zu oft wird von den „bedingungslosen“ Unterstützern Israels, deren durch WKII schwer belastetes Gewissen ihnen offensichtlich jegliche Objektivität raubt, Kritik an Israel mit Haß auf Juden gleichgesetzt!

Das ist genau die Vorgehensweise die Linke anwenden, hier wird z.B. Kritik an unkontrollierter Massenmigration mit Dingen wie Asyl und Rassismus vermischt.

Das eine hat hier wie da nichts mit dem anderen zu tun.

Israel ist ein Staat wie jeder andere, er muß sich an die selben Spielregeln halten wie alle Staaten, leider ist das selten der Fall.

Verbrechen sind Verbrechen und zwar unabhängig davon, wer sie begeht, hier wieder Parallelen zum linken Sektor, der Linksmensch unterscheidet auch zwischen guten (=linken) und schlechten (=rechten) Verbrechen und bestraft entsprechend unterschiedlich.

Israel genießt einen unverdienten Sonderstatus, das ist messen mit zweierlei Maß und es ist nicht vermittelbar weil ungerecht!

Brigitte Miller | Do., 22. Mai 2025 - 13:44

Danke für Ihre klaren Worte, Herr Krischke.

Sabine Lehmann | Do., 22. Mai 2025 - 20:11

Wer dachte, die neue Regierung würde dem Migrationswahn ein Ende setzen, der wird jetzt mit der bitteren Erkenntnis konfrontiert, dass die neuen Gutsherren das sogar noch verschlimmern können. Seit Monaten werden Palästinenser in großer Zahl aus dem Gazastreifen nach Deutschland eingeflogen. Das Desaster geht also weiter. Auf eine Anfrage der AfD-Fraktion wieviele Terroristen denn da mitkämen, meinte der clevere Staatssekretär des Ressorts, das würde statistisch nicht erfasst. Na dann ist ja alles supi in der Freiluftirrenanstalt Germany. Geliefert wie bestellt, Olaf heißt jetzt Fritz, ändern wird sich nix. Offenbar gibt es im Auswärtigen Amt ein Konglomerat aus Avataren der legendären Annalena, das nicht kaputt zu kriegen ist. Hauptsache die neue deutsche Regierung löst damit ihr Wahlversprechen ein, "jüdisches Leben wieder sichtbar zu machen". Logo, denn mit den schlimmsten Feinden des jüdischen Volkes wird das sicher gelingen! Good Luck wie der Ami sagt oder der Deutsche: "LMAA"!

Urban Will | Fr., 23. Mai 2025 - 02:04

Irrsinn, diesen widerlichsten Anitsemitismus seit '45, all diesen Dreck, der sich in unserer Gesellschaft festgefressen hat, noch ernst zu nehmen.
Man sollte ihn bekämpfen und zwar richtig. Ohne Scheuklappen und v.a. ohne Angst vor seinem Mob, den Schreiern, den „NGOs“. Deutliche Worte.
Nicht die AfD, sondern die Linke, aber auch die Sektierer sollten im Mittelpunkt der Kritik stehen. Diese Menschen gefährden Leben.
Und mal wieder komme ich auf eine Partei, deren Schwäche, Duckmäuserei und Angst all dem im Wege steht und die aus Angst, ihre von Linksgrünwoke ihnen aufgebrummte Brandmauer anzukratzen, sich in den Dreck wirft und mit Judenhassern ins Bett steigt.
Die CDU/CSU.
Es sollte mal aufgearbeitet werden, was uns das Jahrhundert-Versagen dieses Haufens an Schaden zugefügt hat.
Nichts, weder im Bereich Klima, Energie und eben auch Migration, mithin die Mutter aller Probleme, die wir hier beschrieben sehen, wäre ohne diese verkappten Landesverräter denkbar.

Brand, A. | Fr., 23. Mai 2025 - 08:00

anrichtet, dann geht das extrem weit über das objektive Maß jeder Selbstverteidigung hinaus. Es geht Netanjahu um die Vertreibung der Palästinenser aus ihrem Land, dem Rest den sie noch haben. Die Opferzahlen sind 53.000 Tote, darunter über 17.000 Kinder und 120.000 verletzte Palästinenser, Quelle Statista.

Das sind keine „Hamas-Quellen“ sondern Aussagen u.a. der französischen, kanadischen und britischen Regierung, die Deutsche schweigt natürlich ob unserer angeblich besonderen „Verantwortung“ für den Staat Israel die ich nach wie vor nicht erkennen kann.

Was Israel in Gaza anrichtet, ist objektiv inakzeptabel und es ist ein Verbrechen. Das ein solches Verbrechen Gegenreaktionen hervorruft liegt in der Art der Natur. Jeder andere Staat wäre für ein solches Vorgehen längst mindestens mit Sanktionen überzogen worden!

Das soll keine Rechtfertigung sein, eine Erklärung für das, was passiert(e) ist es aber. Terror auf der einen Seite ruft immer auch auf der anderen Seite Terror hervor.

Gerhard Hellriegel | Fr., 23. Mai 2025 - 09:14

Dass Deutschland sich mit einem entspannten Verhältnis zu Juden und Israel schwer tut, ist offensichtlich.
Trotzdem frage ich, wer sich in D durch antijüdisches Verhalten hervortut.
Ich finde drei Quellen:
Moslems, rechte Proleten, linke Besserwisser.
Die Reaktion der Normalos:
Tabuisierung. Keine gute Idee. Die Wahrheit ist selten nur auf einer Seite.

These: der Antisemitismus hat in D bei der indigenen Bevölkerung gar nicht zugenommen.

Aber manchmal wird Differenzierung ultimativ gefordert, und manchmal ist sie eben nicht erwünscht.