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AfD-Logo auf ihrem Parteitag / picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Michael Probst

Cicero veröffentlicht AfD-Gutachten - Viele Irrtümer und zwei Gewinner

Viele Linke und Grüne haben sich nach dem NSU-Skandal noch für die Abschaffung des Verfassungsschutzes eingesetzt. Jetzt, da er sich um die AfD kümmert, sieht das anders aus. Dabei ist die Grenzüberschreitung ein systemimmanentes Phänomen dieser Behörde.

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Autoreninfo

Wolfgang Kubicki ist stellvertretender FDP-Bundesvorsitzender und war Bundestagsvizepräsident. (Foto: dpa)

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Als aus der AfD verlautbarte, die Einstufung als „gesichert rechtsextremistisch“ durch das Bundesamt für Verfassungsschutz sei politisch gesteuert, fühlten sich manche berufen, die „Unabhängigkeit“ des Verfassungsschutzes herauszustellen und stießen damit auf erstaunlich wenig inhaltlichen Widerspruch. Dabei ist das schlicht unzutreffend. Das Bundesamt für Verfassungsschutz „untersteht“ dem Bundesinnenministerium, wie § 2 Abs. 1 S. 2 BVerfSchG unmissverständlich feststellt.

In den Ländern sieht es nicht anders aus. In meiner schleswig-holsteinischen Heimat ist der Verfassungsschutz nicht einmal ein eigenes Amt, sondern eine Abteilung im Innenministerium. Die Hausspitze des Bundesverfassungsschutzes besteht aus politischen Beamten. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie „ein Amt bekleiden, bei dessen Ausübung sie in fortdauernder Übereinstimmung mit den grundsätzlichen politischen Ansichten und Zielen der Regierung stehen müssen“ (§ 30 Abs. 1 Beamtenstatusgesetz). Man macht sich wohl nicht der Delegitimierung des BfV verdächtig, wenn man festhält: Unabhängig klingt das nicht.

Auch in der Auffassung, der Verfassungsschutz sei in einer westlichen Demokratie etwas Unabdingbares, irren viele. Tatsächlich hat mein Cicero-Kolumnistenkollege Mathias Brodkorb in seinem Buch „Gesinnungspolizei im Rechtsstaat?“ sauber herausgestellt, dass der deutsche Verfassungsschutz im Vergleich zu anderen westlichen Demokratien eine ziemlich einmalige Erscheinung ist. Für ein weiteres Verständnis dieser Institution, nicht nur in der aktuellen Debatte, kann ich dieses Buch jedem wirklich nur wärmstens empfehlen.

Sponsoren der rechtsextremen Szene

Aber auch wenn es weniger grundsätzlich wird, ist die Kritik am Verfassungsschutz vielfältig und oft berechtigt. Fakt ist, dass der Ruf der Verfassungsschutzbehörden vor 13 Jahren an einem absoluten Tiefpunkt angelangt war, als sich nach der Enttarnung des NSU immer mehr offenbarte, wie tief manche Ämter personell und finanziell in die Neonazi-Szene verstrickt waren. Die Beobachter traten nicht selten als großzügige Sponsoren der rechtsextremen Szene auf. 

Laut dem ehemaligen Neonazi und V-Mann Tino Brandt habe er einen Teil seines Honorars (rund 140.000 DM) mit Wissen des Verfassungsschutzes an das NSU-Trio gespendet. Dass diese Mörderbande ihr Unwesen mit Steuermitteln finanziert haben könnte, ist ein wirklich kaum zu ertragender Gedanke. Auch deswegen haben sich damals viele, vor allem aber Linke und Grüne, für eine Abschaffung des Verfassungsschutzes eingesetzt, und ich kann absolut verstehen, warum man diese Debatte für wichtig erachtet hat.

Umso mehr verwundert es, wie sehr sich nun gerade Linke und Grüne auf die Expertise des Verfassungsschutzes verlassen und noch ohne Kenntnis des konkreten Gutachtens schlussfolgerten, das sei nun der triftige Beweis, dass das Verbotsverfahren gegen die AfD vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich sein könnte. Nach all den Skandalen und Fehlern, vom NPD-Verbotsverfahren bis hin zum NSU, könnte einem doch dämmern, dass die Grenzüberschreitung ein systemimmanentes Phänomen des Verfassungsschutzes ist. Man sollte jedenfalls nicht leichtfertig ausschließen, dass es auch in diesem Fall so ist.

Eine bemerkenswerte Indifferenz

Und das führt mich zur AfD, über die ebenfalls viele Missverständnisse existieren. Viele Medien und Politiker führen die Debatte mit und um die AfD nur noch auf der Ebene eines antifaschistischen Endkampfes um die Demokratie. Das führt bei Bürgern, die sich davon nicht überzeugen lassen, nicht selten zu dem fatalen Eindruck, unterhalb dieser Schwelle gäbe es an dieser Partei nichts zu kritisieren. Ich brauche keine echten und vermeintlichen verfassungsschutzrelevanten Zitate, um festzustellen, dass mit dieser Truppe kein Staat zu machen ist. Die oft von extrem schlecht gespielter politischer Empörung begleiteten Auftritte reichen da schon aus. Jüngstes Beispiel ist der Auftritt von Alice Weidel nach dem vergeigten ersten Wahlgang bei der Kanzlerwahl.

Dort streckte sie, wie auch schon im Bundestagswahlkampf, großzügig die Hand Richtung Union aus und schwor ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Dabei hat ihr Fraktionskollege Maximilian Krah schon vor einiger Zeit klargestellt, dass die CDU für die AfD „Hauptgegner“ sei und er auf die Zerstörung der Union hoffe. Nur eine der beiden Aussagen kann aufrichtig gewesen sein. Ich fürchte, es war nicht die von Alice Weidel. 

Überhaupt ist die angeblich standhafte AfD von einer bemerkenswerten inhaltlichen Indifferenz. Von der Denunziation der anderen Parteien als Büttel der Rüstungsindustrie zur Forderung, Rüstungsaufträge am besten nur an deutsche Hersteller zu geben, war wirklich schon alles dabei. Manchmal ist man gegen Atomwaffen in Europa, mal sollen es sogar eigene deutsche sein. Sowas passiert, wenn politischer Opportunismus auf handwerklichen Dilettantismus trifft. Die Beispiele dafür sind endlos.

Voll von zulässigen Meinungsäußerungen

Aber über all das reden wir nicht. Stattdessen reden wir über ein Gutachten, das sich beim besten Willen nicht verteidigen lässt. Dass wir nicht nur dessen Schlussfolgerung, sondern auch den Inhalt inzwischen kennen, haben wir übrigens allein Medien wie Cicero zu verdanken, die es inzwischen veröffentlicht haben.

Schon die Umstände der Einstufung gleichen einer Farce. Dass die ehemalige Bundesinnenministerin wenige Tage vor Amtsübergabe die Einstufung öffentlich machen lässt, kann man noch als schlechten Stil abtun. Dass sie dazu erklärt, sie habe eine Prüfung des Gutachtens im Innenministerium bewusst unterlassen, ist skandalös, denn natürlich muss eine Entscheidung von solcher Tragweite in ihrem Verantwortungsbereich auf Herz und Nieren geprüft werden. Es wäre ihre Pflicht gewesen und sie hat geschworen, ihre Pflichten gewissenhaft zu erfüllen, nicht sie zu unterlassen.

Auch die Erklärung, das Gutachten könne wegen des Quellenschutzes nicht veröffentlicht werden, stößt in Anbetracht der Tatsache sauer auf, dass es nur aus öffentlich zugänglichen Texten und Zitaten zusammengetragen ist. Da stellt sich schon eine grundsätzliche Frage, denn die Wertung von Aussagen im politischen Meinungskampf muss in diesem selbst getroffen und ausverhandelt werden und kann schlechterdings nicht einer Behörde überantwortet werden. Erschwerend kommt hinzu, dass das Gutachten voll von Textbelegen ist, die erkennbar den Rahmen des Zulässigen nicht sprengen.

Beobachter und Beobachtete

Manche davon sind im Gutachten tatsächlich dadurch gekennzeichnet, dass festgehalten wird, die Fundstelle reiche „für sich genommen“ nicht für eine Qualifizierung aus. Aber leider gibt es genug andere Beispiele. Andreas Rosenfelder hat dies in der Welt am Corona-Kapitel herausgearbeitet. Natürlich war es notwendig und geboten, die Legitimität vieler Corona-Entscheidungen in Frage zu stellen. Natürlich darf dies auch zugespitzt und mit harten Vorwürfen geschehen. Was der Verfassungsschutz hier teilweise als inkriminierendes Verhalten qualifiziert, ist wirklich hanebüchen.  

Im Ergebnis stehen solche Aussagen neben wirklich ekelhaften, rassistischen und politisch verurteilungswürdigen Aussagen einiger AfD-Funktionäre. Dabei erfolgt die Einordnung und Kontextualisierung ohne wirklichen gutachterlichen Mehrwert. Der Münchner Verfassungsrechtler Josef Franz Lindner stellte hierzu auf der Plattform X fest, dass es sich weniger um ein Gutachten, als um eine „assoziativ zusammengestellte Material- und Zitatsammlung“ handelt. Untauglich als Grundlage für eine saubere Subsumtion unter die einschlägige Rechtsgrundlage. Und das trifft es leider.

Das Gutachten und die Einstufung sind juristisch angreifbar. Politisch war das ganze Vorgehen ein Fehler. Und so kennt diese Geschichte nur Verlierer – außer Beobachter und Beobachtete. Erste können sich freuen, dass die politisch Linke, die den Verfassungsschutz als neuen Kronzeugen im Kampf gegen die AfD auserkoren hat, vorerst wohl keine neuen Forderungen nach Abschaffung erheben wird. Letztere haben einen wunderbaren politischen Nebenkriegsschauplatz, indem sie sich nicht inhaltlich positionieren müssen, sondern nur auf die vielen Unzulänglichkeiten des Bundesamtes für Verfassungsschutz hinweisen müssen. Nancy Faeser hat ihrer verkorksten Amtszeit ganz zum Schluss wirklich noch einmal die Krone aufgesetzt.

 

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Thomas Veit | Sa., 17. Mai 2025 - 11:26

als sie am 2. Mai die neue Einstufung der AfD duch das BfV auf der Grundlage des damals noch unbekannten Gutachtens bekannt gab und vorgab 'sie habe eine Prüfung des Gutachtens im Innenministerium bewusst unterlassen'... ...

Die Existenz des Gutachtens zirkulierte schon im Spätherbst vergangenen Jahres bis kurz vor die letzte BTW in den Medien..., seine Existenz war in einschlägigen links-grünen-mittedemokratischen Kreisen hinlänglich bekannt..., und aich öffentlich (Medien)..., und Scheindemokraten wie Herr Marco Wanderwitz und Göring-Eckardt z.B. forderten seinerzeit öffentlich! auf dessen Grundlage ein sofortiges AfD-Verbotsverfahren (Initiative Marco Wanderwitz im Bundestag..., sie erinnern sich...?)... - und SORRY! von alle dem will Faeser nichts mitbekommen ergo auch das Gutachten der ihr höchst eigenen untergeordneten Behörde BfV NICHT zur Kenntnis genommen haben, inhaltlich!??

Dann bin ich der Kaiser von China!! Aber sicher...

Hans-Hasso Stamer | Sa., 17. Mai 2025 - 11:29

Was ist denn Rechtsextremismus? Der Verfassungsschutz versucht eine neue Definition einzuführen, die sich um das Wort "völkisch" gruppiert. Das ist vollkommen falsch. Extremisten unterscheiden sich von Radikalen durch die Anwendung und Befürwortung von Gewalt. Das ist eine zwingend notwendige Bedingung, und sie wird von der AfD eben gerade nicht erfüllt..

Es gibt nur sehr wenige Rechtsextremisten in Deutschland. Sie sind politisch bedeutungslos und würden niemals einen milliardenschweren "Kampf gegen Rechts" legitimieren. Das weiß der Verfassungsschutz natürlich und deshalb hat er ein großes Interesse daran, dieses Szene am Leben zu erhalten. Es kann also kein Wunder sein, dass er den Feind, der ihn wichtig macht und der ihm die Pfründe sichert, selber sponsert.

Wie sagte man früher? Viele Feind, viel Ehr'..

und deshalb hat er ein großes Interesse daran, dieses Szene am Leben zu erhalten."

Exakt das ist die Verbindungndung der diversen Verfassungsschutzämter seinerzeit zum NSU, in Thüringen offensichtlich, wer sich mal etwas näher mit den Details befasst hat. Ob das heute noch genau so ist kann man allerdings von aussen schwer sagen. Aber 'wessen Geistes Kind sie sind' - die Verfassungsschutzämter - kann man/Frau am NSU-Komplex sehr gut erkennen.

Aber vermutlich ist das heute bei der Beobachtung der AfD alles gaaanz anders... ... - oder? /Ironie

Walter Bühler | Sa., 17. Mai 2025 - 11:45

Unfreiwillig beschreibt Kubicki die Erfahrung, die man mit der FDP gemacht hat:

"Ich brauche keine echten und vermeintlichen verfassungsschutzrelevanten Zitate, um festzustellen, dass mit dieser Truppe [der FDP] kein Staat zu machen ist. Die oft von extrem schlecht gespielter politischer Empörung begleiteten Auftritte reichen da schon aus.,"

z. B. bei den Abstimmungen zum Geschlechts--m-w-d-Karussel , zur Förderung des Rauschgift-Handels, zur Vertretung des radikalen osteuropäischen Nationalismus inkl. Russenhass usw. usf.
Mit dieser Truppe ist wirklich kein Staat zu machen.
---
Der vom Wähler verordnete Kur-Aufenthalt außerhalb des Bundestags führt bei der FDP vielleicht wieder zu einem klareren Kopf und zu durchdachterem Handeln.
Vielleicht machtdie ja auch AfD so schlechte Politik wie die Alt-Parteien. Bei der AfD liegen aber noch keine negativen Erfahrungen vor, während die politische Misere der Alt-Parteien unübersehbar ist. Diese Erfahrung kann auch niemand wegquatschen.

kann es sein, dass Sie einer Fehldeutung 'erlegen' sind? Kubiki meint mMn mit "...dass mit dieser Truppe kein Staat zu machen ist." wohl doch mit 'dieser Truppe' ganz klar die AfD.. , zweifelsfrei, wenn ich so mehrfach drüber lese...!? Oder habe ich vielleicht Ihren 'besonderen Humor' nur einfach nicht verstanden? Dann natürlich ENTSCHULDIGUNG! meinerseits...

Um Ihre Beispiele mal aufzugreifen: Wie die Linke/SPD/Grüne wünscht sich anscheinend auch die AfD den paternalistischen Staat, der den Bürgern vorschreibt, was sie zu rauchen/essen/trinken haben. Der Versuch des liberalen Anstrichs der AfD hört beim Thema Cannabis auf, denn das wäre ja unpopulär.
Dass man sein Geschlecht ändern kann, soll jeder machen wie er will, das würde Sie vermutlich nicht stören. Was Sie - und auch mich - stört, resultiert aus den Bestrafungsorgien bei "Verstößen": Strafen, wenn ich jemanden falsch benenne; Strafe, wenn ich von meinem Hausrecht gebrauch mache (Fitness-Studio-Fall) etc.
Bemerkenswert finde ich allerdings, dass ich mein Geschlecht jährlich ändern kann, meinen Namen jedoch nicht. Ich hätte "Prinz von Ofenloch" oder so... :-)

Ich weiß nicht woher Sie das haben, wahrscheinlich auf dem aus dem etwas intelligenteren Teil der Propaganda gegen die AfD.

Nach meinen Erfahrungen ist die AfD nicht sonderlich paternalistisch ausgerichtet. Das geht schon aus dem Programm hervor, und so ticken auf die Mitglieder. Die AfD will, wie zum Beispiel die FDP auch, einen möglichst schlanken Start.Milei ist Vorbild. Die meisten Mitglieder wollen, dass der Staat sie in Ruhe lässt. Ihre Angelegenheiten ordnen sie auch allein, Voraussetzung, der Staat hält sich raus.

Genau darum geht es. Das Gieren nach Vormundschaft, Führung und Betreuung, möglichst als Kollektiv und nicht als Individuum, ist bei den Linken viel stärker ausgeprägt.

Brigitte Miller | Sa., 17. Mai 2025 - 11:51

über die von Ihnen inkriminierten Äusserungen von AfDlern müsste man eigentlich im Bundestag diskutieren können.
Oder sie "inhaltlich stellen", wie es oft prognostiziert wurde.
Jedoch hat die Seite der politisch Korrekten das von Anfang an verunmöglicht und es verwundert nicht, dass von führenden AfD-Vertretern oft ein gereizt-aggressiver Ton bemerkbar macht.
Dazu kommt die Goldwaage, mit der man AfD-Zitate wägt und hundertfach recycliert, bei anderen ist man nicht so akribisch im Aufspüren von schlimmen Äusserungen.

halte ich nicht für grundsätzlich falsch, unabhängig davon was die FDP in der letzten Regierung selbst für eine (unsägliche) Steigbügelhalterrolle gespielt hat. Beides gehört inhaltlich NICHT zusammen.

Unabhängig davon ist in der aktuellen politischen Situation die AfD die einzige Partei die einen wirklichen und keinen Fake-Politikwechsel a la Lügen-Merz versprechen kann.

Alle anderen haben sich selbst 'eingemauert' und passen gegenseitig intensivst auf sich auf... ... - grotesk.

Black Night | Sa., 17. Mai 2025 - 12:02

zwei tragische Helden für nichts. Ironie off.

Noch eine Frage:

Die nach Verboten lauthals schreien, gehören die nicht verboten?

Herr Kubicki hat mit seinem Artikel alles auf den Punkt gebracht.

Möge die FDP wieder sehr gestärkt zurückkommen. Sie wird dringend in diesen Zeiten benötigt!!!

Nein, die FDP darf nicht mehr zurückkommen. Jedenfalls nicht die FDP, die 2025 aus dem Bundestag geflogen ist. Für die Neugründung und Etablierung einer wahrhaft liberalen Partei spricht alles. Denn nichts fehlt dieser Gesellschaft so sehr wie echte Liberalität. Aber mit Leuten wie Herrn Buschmann und ähnlichen Figuren geht das nicht. Sie sind geradezu der Inbegriff von Illiberalität.

Urban Will | Sa., 17. Mai 2025 - 12:17

zustimme. Sie, bzw. Ihre Partei haben mit Nancy Faeser, bzw. deren Partei ziemlich lange koaliert und auch zu Zeiten, wo jedem halbwegs Gebildeten schon klar sein musste, was sich hinter der Faeser-Fassade, aber auch hinter den Sektierern verbarg.
Aber ich möchte ja nicht nachtragend sein, Ihre Partei hat die Ampel Gottseidank beendet. Und büßt zur Zeit für ihre Sünden.
Was Sie über die AfD sagen, stimmt wohl in Teilen. Dort läuft es sicherlich nicht immer sauber und korrekt und oft auch widersprüchlich. Aber die Grundausrichtung ist entscheidend. Und da gab es in Sachen Opposition zur vermaledeiten Ampel, aber auch jetzt zur Lügentruppe CDU/CSU-SPD nur eine Konstante und das war und ist die AfD.
Fazit: Sie sollten nicht allzu laut klagen über Inkonsequenz. Ihre Partei verkörpert sie wie kaum eine vorher.
Ich verstehe, dass Sie die AfD weiterhin bekämpfen, denn sie steht dem Wiedereinzug Ihrer Partei am meisten im Wege. Immer mehr Menschen kapieren, wer wirklich für Freiheit steht.

Markus Michaelis | Sa., 17. Mai 2025 - 12:43

Ja, vielleicht oder sogar wahrscheinlich sind Grenzüberschreitungen dem Verfassungsschutz inhärent, so dass sie immer wieder auftreten können. Das gilt aber glaube ich für alle Institutionen und auch Einzelpersonen - weswegen wir viel Wert auf Checks&Balances legen.

Ein Problem ist dann weniger die Grenzüberschreitung des BfV, die hier (mal wieder) einzuhegen, zumindest einzusortieren wäre. Es ist der nie aufhörende Drang von Menschen und Gruppen ihre eigene Weltsicht möglichst als die einzige Wahrheit durchzusetzen und daher möglichst alle anderen Institutionen und Gruppen zu durchdringen.

Das ist wahrscheinlich eine Balance, die immer neu zu finden ist - mit oder ohne BfV. Die Bevölkerung in D neigt etwas zu sehr dazu an die eine Wahrheit und heilige Institutionen im Sinne dieser Wahrheit glauben zu wollen. Inhärente Konflikte zwischen all den "guten" Prinzipien und Institutionen will man nicht sehen.

sinnvoll zu erhalten, unter der Bedingung, dass die gesamten obersten drei Ebenen ausschließlich parteilos besetzt werden dürfen und diese Behörde ausschließlich!! direkt!! dem Bundesverfassungsgericht unterstellt und und auch nur diesem rechenschaftspflichitig wäre.

Millionenteure ineffiziente Landesverfassungsämter braucht es mMn gar nicht - abschaffen!

Ernst-Günther Konrad | Sa., 17. Mai 2025 - 13:01

Was glauben Sie Herr Kubicki? Wie viele sind der AFD vom Verfassungsschutz bezahlt? Wie viele von denen äußern sich absichtlich und wissentlich rechtsextrem, damit die Partei in Verruf gerät? Der Verfassungsschutz hat sich was die Methoden anbetrifft kein Gramm geändert. Die können doch gar nicht anders. Denen reichen die wenigen, sicherlich provokativen, geschmacklosen und auch im Einzelfall durchaus nationalistischen Äußerungen eines No-Names der AFD Basis mit Parteibuch eben nicht aus. Sollte mich nicht wundern, wenn der Lehrer und ehem. Beamte Höcke am Ende vom Verfassungsschutz ist. Wie viele ehem. Verfassungsschützer haben vielleicht aus Angst vor Enttarnung wegen vorgeschobenen und erfundenen Gründen lauthals die AFD bereits verlassen und waren genau zu diesem Zweck in der Partei? Ich kann sowohl Ihre Aussagen als auch die Recherchen des Herrn Brodkorb nur bestätigen. Und dennoch war dieses Gutachten wichtig. Warum? Besser kann man seinen Suizid nicht einläuten. Danke Nancy.

Es gibt Fakten dazu, Fakten von der Regierung selbst, die auf parlamentarische Anfragen nicht lügen darf. Die AfD Brandenburg wolltevom VS wissen, wie viele V Leutein ihren Reihen sind.Die Regierung wurde gerichtlich dazu gezwungen, die Gesamtzahl bekannt zu geben: es waren 80. Also 80 bezahlte U-Boote befinden sich in der AfD allein im Land BB, und es gibt 14 Wahlkreise. Man kann sich vorstellen, wie das die demokratische Parteiarbeit durch Misstrauen erschwert. Hochgerechnet auf D kommt man etwa auf 1000 Spione in der AfD.
Und das ist Tatsache. Jetzt kommt die Spekulation: Solche Leute sorgen auch gern für ein Skandal entsteht. Ein Beispiel von mir: yplötzlich wird ein hoher AfD – Politiker im ÖRR mit der Frage konfrontiert, wie er denn dazu stehe, dass ein AfD Mitglied (nach Recherchen der Redakteure) auf einem Soldatenfriedhof auf einer Kranzschleife einen Nazi-Spruch platziert habe.

Das ist Sabotage. NIEMAND in der AfD tut sowaS.

Dazu Fakten von der Regierung selbst, die auf parlamentarische Anfragen nicht lügen darf.

Die AfD Brandenburg wollte vom VS wissen, wieviele V Leute in ihren Reihen sind .Die Regierung wurde gerichtlich dazu gezwungen, die Gesamtzahl bekannt zu geben: Es waren 80.

Also 80 bezahlte U-Boote befinden sich in der AfD allein im Land BB, und es gibt 14 Wahlkreise. Man kann sich vorstellen, wie das die demokratische Parteiarbeit durch Misstrauen erschwert. Hochgerechnet kommt man etwa auf 1000 Spione bundesweit.

Das ist Tatsache. Jetzt die Spekulation: Solche Leute sorgen auch gern für passende Skandale. Beispiel von mir: Ein hoher AfD – Politikerwird im ÖRR live mit der Frage konfrontiert, wie er dazu stehe, dass ein AfD Mitglied (nach Recherchen der Redakteure) auf einem Soldatenfriedhof auf einer Kranzschleife einen Nazi-Spruch platziert habe.

Das ist Sabotage. NIEMAND in der AfD tut sowas. Außer im Auftrag. Denn es entspricht genau dem gewünschten falschen medialen Bild.

Thomas Hechinger | Sa., 17. Mai 2025 - 13:04

Bei vielem, was Sie, werter Herr Kubicki, sagen, gehe ich mit. Leider leidet Ihre Glaubwürdigkeit darunter, daß Sie dreieinhalb Jahre lang eine Regierung mitgetragen haben, die den Hauptanteil am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und demokratischen Niedergangs Deutschlands hatte. Sie haben oft gegrummelt und widersprochen, aber wenn es zum Schwur kam, haben Sie gekniffen. Nur als Beispiel die Wahl von Frau Ataman mit Ihrer Stimme. Sie haben der Koalitionsräson den Vorrang vor der Erkenntnis, daß diese Frau ungeeignet ist, gegeben.
Die Haltung der AfD zur Union ist nicht schlüssig. Daß man einer Partei, bei der wichtige Repräsentanten einen verbieten wollen, nicht gerade zugeneigt ist, kann ich verstehen. Das erklärt die harsche Reaktion von Herrn Krah. Andererseits weiß Frau Weidel, daß die AfD nur mit Hilfe der Union an die Regierung kommen kann, denn daß bei der nächsten Wahl 316 Sitze für die AfD anfallen, ist ausgeschlossen. So versteht man die Ambivalenz der Aussagen.

Ingofrank | Sa., 17. Mai 2025 - 13:10

politischen Gegner CDU anzugehen( zerstören ? muß man nicht sagen könnte man aber) und andererseits einer CDU die Hand zu reichen ….. einer CDU ohne Merz (und die Merkelianer ohne das die ausgesprochen wurde) Doch diese Ansage an den jetzigen BK Merz kann ich schon verstehen. Ich denke an Sondervermögen, 1 Billion Schulden das Ganze mit Grünen und einem geschäftsführenden BT durchgeboxt.
Das hat mir nicht gepasst und wahrscheinlich „einigen“ CDU BT Abgeordneten, die sich die Aufregungen an ihrer Basis anhören mussten, wohl ebensowenig. Sonnst hätte Merz um ins Amt zu kommen, nicht 2 Anläufe benötigt.
Und dann bin ich noch gespannt, wie lange das Strohfeuer der Migrationseindämmung noch lodert und die SPD Dobrindts Treiben noch zusehen oder Grüne und oder Linke vor Gericht ziehen und wieder alles in die herkömmlichen „Tüten“ wieder dem Wahlmichel verpackt wird.
Ich traue dieser Koalition nicht …., wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.
Mit freundl. Gruß aus der Erfurter Republik

Christoph Kuhlmann | Sa., 17. Mai 2025 - 14:23

Der Bericht erfüllt also nicht mal die wissenschaftlichen Mindestanforderungen an eine Hausarbeit im Proseminar, enthält ausschließlich ein Sammelsurium an Zitaten, die bereits mit vollem Namen in den sozialen Medien gepostet worden sind und soll als Begründung für allerlei Diskriminierungen der AfD und Mitglieder im Beamtenstatus herhalten. Stimmt schon, es gibt unappetitlich Äußerungen seitens einiger Funktionäre, aber was ist das, verglichen mit dem Versuch der systematischen Beschneidung der politischen Grundrechten bei Millionen von Menschen. Die Wähler trifft es schließlich auch.
Die AfD hat sich um die Meinungsfreiheit sehr verdient gemacht. Sie hat den Protest von der Straße in die Parlamente verlagert und damit zur Zivilgesellschaft neigetragen Im Gegensatz zu den Grünen, die fünf Jahre nach ihrer Gründung an der erste Regierung in Hessen teilnahmen, ist die AfD systematisch von jeder politischen Beteiligung ausgeschlossen worden. Das hat zu ihrer Radikalisierung beigetragen.

Thorwald Franke | Sa., 17. Mai 2025 - 17:09

Kubicki las man immer gern, solange es darum ging, ob die FDP vielleicht doch noch die Kurve weg von Links kriegt. Inzwischen wissen wir: Die FDP hat die Kurve nicht gekriegt. Und Kubicki hat keine Macht mehr, weder im Bundestag, noch in der FDP, noch als Kolumnist. Kubicki ist einfach reizlos geworden. Kubicki kann jetzt praktisch schreiben, was er will, es wird keine Folgen mehr haben.

Nur eines würde Kubicki wieder zu Reiz verhelfen: Wenn er die Seiten wechselt und plötzlich bei Team Freiheit von Frauke Petry mitmacht. Dann wäre er wieder im Spiel! Dann könnte noch was kommen, noch was passieren. Ohne das, aber nichts mehr.

Wie sagte John Cleese als er erklärte, warum er seine Stimme für das Navi von TOMTOM hergab: I am very old and I need the money, das ist doch der Grund warum Herr Kubicki hier noch schreibt. Er macht das doch nicht schlecht und bekommt zum Dank noch ein wenig Jauche übergegossen, die für die fdp noch übrig war, aber bislang nicht zum Einsatz kam. Zum Seitenwechsel ist er zu alt, das verstehe ich gut.

Heinrich Dompfaff | Sa., 17. Mai 2025 - 22:02

Ich freue mich, dass Sie als alter Politik-Kämpe hier Ihre spitzen Bemerkungen machen. Allerdings sitzen Sie gewiss im Glashaus. Um so besser für einen erfahrenen Steinewerfer wie Sie. In der Beurteilung des Schlechtachtens der Fräserin bin ich mit Ihnen d‘accord. Allerdings gehen bei Ihrem Artikel doch einige Scheiben zu Bruch: woher nehmen Sie die Sicherheit, dass Sie Krah glauben und Frau Weidel diskreditieren. Sie nehmen Sie aus der argumentativen Opportunität. Ansonsten steht ihr Gedankengebäude hier auf ziemlich wackeligen Füßchen. Und Sie bezichtigen die AFD des handwerklichen Dilettantismus. Das verlangt von einem gerade (wieder einmal) abgewählten fdp Mann eine ganze Menge unberechtigten Selbstvertrauens, oder glauben Sie auch, dass dér Wähler, der ewige Dummdödel, die tolle fdp trotz ihrer offensichtlichen Leistungen und Verdienste unberechtigter Weise aus dem Parlament komplementierte? Auch Sie persönlich haben Ihren Anteil zum pilotenbedingten Absturz der fdp beigetragen

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 18. Mai 2025 - 10:02

niemals sein Eintreten für die Wahl von Johannes Rau zum Bundespräsidenten vergessen und Guido Westerwelle (RIP) niemals seine Enthaltung zum Eingreifen in Libyen.
Ich war nicht so klug und kann nur ahnen, dass es ihn viel persönliche Kraft gekostet haben muss.
Sie haben sich beachtlich entwickelt, Herr Kubicki, in Richtung gesellschaft- und staatstragend.
Meine Gratulation dazu.
Ich möchte Sie zitieren in Ihrer Beurteilung der AfD:
"Sowas passiert, wenn politischer Opportunismus auf handwerklichen Dilettantismus trifft".
Sie, Herr Kubicki stehen in der Schärfe und Klarheit Ihrer politischen Analysen Herrn Müller-Vogg in nichts nach.
Schön, dass Sie sich auch an die Seite von Herrn Mathias Brodkorb stellen.
Der Cicero, "nie war er so wertvoll wie heute"!
Muss ich immer übereinstimmen? NEIN.
Brauche ich handwerklich gut recherchierten Journalismus und lucide politische Analysen? JA.
Soviel alltägliche Freude lindert manch persönliche Tiefschläge, verhindert aber auch Gleichgültigkeit.

Gisela Hachenberg | So., 18. Mai 2025 - 14:08

Ach, Herr Kubicki, ich lach‘ mich schlapp! Ich mag Sie als Politikerurgestein. Trotzdem haben Sie und Ihre Partei erheblich dazu bei beigetragen, dass unser Land jetzt am Boden liegt! Ich will jetzt nicht alles wiederholen, was schiefgelaufen ist. Das haben schon die Mitforisten gemacht. Sie schreiben zu Faeser u.a. „Sie hat geschworen, ihre Pflichten gewissenhaft zu erfüllen…“ Ja, das schwören alle Minister. Und dann? Dann irgendwann, wenn es für sie passt, vergessen sie es. Es passiert ihnen ja nichts! Widerlich! Und jetzt fallen alle über die angeblich „gesichert extremistische“ AfD her. Zu blöde, dass diese Partei aber momentan in den Umfragen bei 25 % liegt. Wäre es nicht wunderbar, wenn CDU, SPD, Grüne und vor allem die vor sich hinsiechende FDP diese Prozentchen unter sich aufteilen könnten, wenn die AfD weg/verboten wäre? Die Menschen im Land lassen sich aber nicht mehr verar… Die angeblich „demokratischen Parteien der Mitte“ haben das Land auf dem Gewissen, nicht die böse AfD.