Donald Trump
„Na, das lief doch ganz gut“: Donald Trump nach seinem Telefongespräch mit Wladimir Putin / picture alliance / Xinhua News Agency | Hu Yousong

Nach dem Telefonat Trump-Putin - Der Kreml lehnt weiterhin sofortige Waffenruhe ab

In seinem Telefonat mit US-Präsident Trump bleibt Putin bei Forderungen, die die Ukraine nicht erfüllen will oder kann. Dennoch zeichnen sich in jüngster Zeit Entwicklungen ab, die die Lage Kiews verbessern.

Autoreninfo

Thomas Urban ist Journalist und Sachbuchautor. Er war Korrespondent in Warschau, Moskau und Kiew. Zuletzt von ihm erschienen: „Lexikon für Putin-Versteher“.

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Nach dem dritten Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin über den russisch-ukrainischen Krieg hat sich an der Konfliktlage wenig geändert: Der US-Präsident bleibt unberechenbar, der Kremlchef lehnt weiter eine sofortige Waffenruhe ab. Zwar kündigte Trump enthusiastisch an, dass sehr bald Verhandlungen nicht nur über eine Feuerpause, sondern sogar über die Beendigung des Krieges beginnen würden. Doch Putin reagierte weitaus reservierter: Man werde zunächst an einem „Memorandum“ arbeiten, das eine Handreiche für die Vorbereitung derartiger Verhandlungen sein solle, und wiederholte, dass dafür aber erst „bestimmte Bedingungen“ erfüllt sein müssten.

Welche Bedingungen dies wären, legte er in seiner Stellungnahme, in der er das Telefonat als „sehr produktiv, sehr offen und äußerst nützlich“ bezeichnete, allerdings nicht dar. Zuletzt hatte sein Außenminister Sergej Lawrow die Forderungen des Kremls erläutert: völkerrechtliche Anerkennung der vier fast vollständig von russischen Truppen eroberten Regionen der Ukraine sowie der Halbinsel Krim als staatliches Territorium der Russischen Föderation, der Verzicht Kiews auf Nato-Ambitionen, die Verkleinerung der ukrainischen Streitkräfte sowie die „Entnazifizierung“ der Ukraine. Mit letzterem ist die Ablösung der demokratisch legitimierten Führung um Präsident Wolodymyr Selenskyj sowie die Installation einer moskauhörigen Regierung in Kiew gemeint. 

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Christoph Kuhlmann | Di., 20. Mai 2025 - 11:12

Wer die Nato so zusammenschweißt, der wird selbst Trump zu einem konstruktivem Kurs in der NATO zwingen. Der US-Präsident hat keine Erfolge vorzuweisen, weder friedens- noch wirtschaftspolitisch. Im Gegenteil, Trump und seine Leute werden zunehmend zum Narren gehalten.

Keppelen Juliana | Di., 20. Mai 2025 - 12:26

Trump tanzt nicht nach der Musik der EU und Selenskyis (trotz fast schon Stalking EUseits und Selenskyis) daher die Schlußfolgerung unserer Medienschaffenden, dass Trump nach der Musik von Putin tanzt. Auf die Idee, dass Herr Trump nach seiner eigenen Musik tanz und dabei US First und sein eigenes Ego im Auge hat kommen unsere "Superplayer" gar nicht. Trump will diesen Krieg vom Hals haben und um das zu erreichen ist er flexibel und eigentlich ziemlich berechenbar. Sanktionen erlassen die der USA mehr schaden als dem Sanktionierten auf die Idee kommt er gar nicht (so dumm sind nur die EU und wir). Sanktionen sind für Trump akzeptabel nur wenn sie einen Vorteil bringen (siehe das abschneiden der EU von russischer Energie). Bin mal gespannt wann unsere politische Kaste aus ihrer Rache, Strafe und Endsieg Blase notgedrungen aussteigen und in der Realität ankommen. Nur auf den "unberechenbaren" Trump zu zeigen und zetern und schäumen und endlosgipfeln wird nicht reichen.

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