Khomeini
Ruhollah Khomeini in Neauphle-le-Château, 30.12.1978. Auf dem Plakat steht: „Sterben ist besser, als Demütigung zu ertragen“ / picture alliance / Philippe Ledru / akg-images | Philippe Ledru / akg-images

Khomeini wurde in Frankreich zum Medienstar - Die alte Liebe der Linken zum politischen Islam

Die Geschichte des modernen Islamismus – nicht zuletzt in seiner iranisch-schiitischen Ausgabe der Mullah-Herrschaft – ist auch eine Geschichte der mehr oder wenigen offenen Zuneigung einer vornehmlich linken Öffentlichkeit im Westen.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Als Ruhollah Khomeini 1978/79 für vier Monate im französischen Provinzort Neauphle-le-Château im Exil lebte, geduldet von Frankreichs Präsident Valéry Giscard d’Estaing, besuchten ihn nicht nur andere Exil-Iraner zum gemeinsamen Gebet, sondern auch scharenweise Journalisten zu Interviews. Die damals wichtigsten lebenden Linksintellektuellen, allen voran Jean-Paul Sartre und seine Frau (und Gendertheorie-Urmutter) Simone de Beauvoir, setzten sich in einem medienwirksam inszenierten Komitee offen für die Sache Khomeinis ein. Philosophenstar Michel Foucault war, wenn nicht begeistert, so doch fasziniert von der „politischen Spiritualität“ Khomeinis und seiner Anhänger

Die 122 Tage Khomeinis in Frankreich und die öffentliche Bewunderung westlicher Medien und Intellektueller machten aus dem exilierten Geistlichen erst die große Führerfigur einer Revolution. Die erste entscheidende Schlacht, die Khomeini in seinem Kampf gegen das Schah-Regime gewann, war die um die öffentliche Meinung im Westen. Nicht zu vergessen: Ein bevorzugtes Hassobjekt der westeuropäischen Linken der 1960er und 70er war schließlich in Frankreich wie auch in Deutschland das (westlich gesinnte) Schah-Regime: Der Besuch des letzten Schahs 1967 in Berlin war einer der Auslöser der 68er-Protestbewegung. 

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Christoph Kuhlmann | So., 22. Juni 2025 - 14:05

Der mörderische Diktator, dem Folter und Mord erspart blieb, weil er Asyl genoss wie danach die Folterknechte des Schas, die nun im deutschen Rotlichtmilieu ihr Handwerk verrichten. Auch die Henker und Folterknechte der Mullahs werden in Deutschland Asyl erhalten, falls der Regimesturz gelingt. Die Verantwortung dafür tragen einzig und allein CDU/CSU, FDP, SPD und Grüne. Bezeichnet euch bitte nicht als Demokraten. Es schadet der Demokratie zu sehr.

Warum dürfen bei uns Hamas-Palästinenser Judenhass verbreiten? Weil Linke Antisemiten (linXe NGOs) ihrem Idol Karl Marx folgen? In den 1970ern waren RAF; PLO und das MfS der untergegangenen DDR K(r)ampfgefährden. Passagen von Marx über Juden lesen sich wie Texte von hitlergetreuen Nazis. Das Judentum sei "ein allgemeines gegenwärtiges antisociales Element. In der jüdischen Religion liege die Verachtung der Theorie, der Kunst, der Geschichte, des Menschen als Selbstzweck". Selbst "das Weib wird verschachert". Rotlackierte Nazis?
Diese Menschenfeinde des Islamismus (und linke Kameraden?) werden nicht nachlassen, die Ungläubigen abzuschlachten, denn es ist im Koran vorgeschrieben: [Sure 47,4-5] Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt."
Nun haben sie ihre "Kampf-Genossenschaft" erneuert ... mit denselben Zielen: Juden vernichten und Weltherrschaft ... Geldgeber: der ahnungslose Steuerzahler über die NGOs!

Wolfgang Borchardt | So., 22. Juni 2025 - 16:04

("afghanische Ortskräfte", deren Zahl ins Unendliche zu gehen scheint) begehren Einlass, den ihnen die Vorgängerregierung zugesagt hat. Hier war wohl die "feministische Außenpolitik" nicht dagegen, einem zutiefst frauenfeindlichen System zu hofieren.

Ernst-Günther Konrad | So., 22. Juni 2025 - 16:14

Vielleicht in einen linken Berliner Kiez? Oder nach Connewitz in Leipzig? Oder nach Hamburg in die Hafenstraße? Inzwischen bekommt doch jeder Asyl bei uns.

K. Vetter | So., 22. Juni 2025 - 20:42

Ihre Aufzählung lässt sich beliebig erweitern. Ob die Hamas -Wahl in Gaza, die sandinistische Revolution in Nicaragua. Ob Ho-Ho-Hot- Chi-Min Geschrei meiner damaligen Jusofreunde. Zelebration der Mao-Bibel, die Liebe zu den Falschen liegt in linker DNA. Meist wendet sich just das verehrte Regime zuerst gegen die Linken.