Filmfoto aus „Bella Roma – Liebe auf Italienisch“
Gerda (Bodil Jørgensen) und Kristoffer (Kristian Halken) lassen den Blick über Rom schweifen / 24 Bilder

Film der Woche: „Bella Roma – Liebe auf Italienisch“ - Es ist nie zu spät

40. Hochzeitstag – das muss gefeiert werden. In der charmanten Sommerkomödie „Bella Roma – Liebe auf Italienisch“ reist ein dänisches Ehepaar dafür in die Ewige Stadt. Dort entwickelt sich eine unerwartete Dreiecksbeziehung voller Sehnsucht und Nostalgie.

Ursula Kähler

Autoreninfo

Ursula Kähler ist promovierte Filmwissenschaftlerin und arbeitete unter anderem am Deutschen Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main. Sie veröffentlichte „Der Filmproduzent Ludwig Waldleitner“ (2007) und „Franz Schnyder. Regisseur der Nation“ (2020).

 

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Dass Amors Pfeil auch ungleiche Paare trifft, ist kein Geheimnis. Im Kino sind diese Konstellationen ein beliebtes Sujet. Man denke an Paul und Holly in „Frühstück bei Tiffany“, Jack und Rose in „Titanic“ oder natürlich an „Harry und Sally“. Dabei trennen die Figuren nicht immer nur soziale Unterschiede. Weit häufiger sind es charakterliche Gegensätze, die zwischen ihnen stehen. Für die Zuschauer sind diese reizvoller, da unterhaltsamer – vor allem, wenn man sich in ihnen wiederfindet. Die dänische Komödie „Bella Roma – Liebe auf Italienisch“ erzählt ebenfalls von einem kuriosen Gespann. Im Herbst des Lebens steht ein Ehepaar vor seiner schwersten Prüfung – die ihnen zeigt, worauf es in der Liebe wirklich ankommt.

Seit 40 Jahren sind Gerda (Bodil Jørgensen) und Kristoffer (Kristian Halken) verheiratet. Zum Jubiläum schenkt ihnen die Tochter eine Reise nach Rom. Schon die Taxifahrt zum Hotel macht klar, wer von den beiden kultivierter und vor allem raffinierter ist. Mit dem Fahrer spricht Gerda fließend Italienisch. Kristoffer, der immerhin etwas Englisch kann, führt sie beim Übersetzen ordentlich an der Nase herum. Er habe großes Glück, weil er eine wie sie aufgegabelt habe. Der Gatte strahlt bis über beide Ohren und stimmt dem Fahrer naiv zu: „Yes! Lucky potato!“ Gerdas Sprachkenntnisse stammen aus Auslandsemestern in Rom. Mit Anfang 20 studierte sie hier Malerei. Den Traum vom Künstlerleben gab sie danach auf. Sie tauschte ihn gegen die Rolle der Hausfrau und Mutter. Warum, erfährt man vorerst nicht. Kristoffer, der pensionierte Briefträger, und „La dolce vita“ passen so gar nicht zusammen. Auf dem Flug geht sein Koffer verloren, ihn plagen Magenschmerzen, und im Hotelbett schläft er sofort schnarchend ein.

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